Entwicklung des Neurofeedbacks

Im Jahre 1924 entdeckte Hans Berger das EEG (Elektroenzephalogramm = Gehhirnstrombild). In den darauffolgenden Jahrzehnten gab es bereist erste zaghafte Versuche, diese Hirnwellen von aussen zu beeinflussen, also erste Ansätze zum Neurofeedback.

Doch erst Ende der 60iger Jahre gelange es Barry Sterman in einem Experiment mit Katzen per Zufall in einer unbeabsichtigten, kontrollierten Studie aufzuzeigen, dass die Hirnfunktionen durch Feedback beeinflusst werden konnten (operante Konditionierung: Belohnung und damit Festigung eines gewünschten Verhaltens).

Aufgrund seiner Erfahrungen mit den Katzen und eines Studienauftrages der NASA baute er seine Forschung aus und begann Menschen mit Epilepsie mit Neurofeedback zu behandeln. Er hatte damit so viel Erfolg, dass viele Menschen, die z.T. sogar medikamentenresistent waren, eine deutliche Verbesserung der Anfallshäufigkeit aufwiesen (63%) und 25% gar anfallsfrei wurden.

Ein weiterer Pionier in der Technik des Neurofeedback ist Joel Lubar. Er behandelte zusammen mit Barry Sherman Epileptiker und sie beobachteten, dass sich bei diesen Menschen oft auch der Schlaf verbesserte oder hyperaktive Symptome bei Patienten zurückgingen. Dr. Lubar ist noch heute eine Schlüsselfigur in der Erforschung von AD(H)S.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Neurofeedback aufgrund der immer besser werdenden technischen Möglichkeiten rasant weiterentwickelt und ist in den USA sehr verbreitet. In Europa nehmen die Schweiz und Deutschland eine Vorreiterrolle ein. Es sind viele weitere wichtige Erkenntnisse und Studien zur Wirksamkeit von Neurofeedback hinzugekommen, zusätzliche Krankheitsbilder erforsch, Mess- und Therapiemöglichkeiten etabliert worden. Der Anstieg der veröffentlichenden Studien und publizierten Beiträge veranschaulicht diese Entwicklung (Stand 2009!):

mit freundlicher Genehmigung der Firma EEG Info


Heutige Ansätze gehen davon aus, dass viele Symptome, die sich als Krankheiten manifestieren, in Wirklichkeit als Regulationsstörungen zu betrachten sind. Auf der anderen Seite kennt man heute schon für sehr viele psychischen Probleme entsprechende biologische Marker, die aufzeigen, dass psychische Probleme sich eben nicht nur im Geist, sonder sehr wohl auch im Körper (Gehirn) manifestieren und somit auch von der körperlichen Seite her behandelt werden können.

 

Zur Behandlung mit Neurofeedback sagte der bekannte Harvard-Professor Frank Duffy schon vor einigen Jahren:

 

"Neurofeedback sollte als therapeutische Intervention bei vielen problematischen Gesundheitsfragen eine Hauptrolle spielen. Hätte irgendeine Medikation ein vergleichbar breites Spektrum an Effektivität, würde sie global akzeptiert sein und angewandt werden...